Große Sorge um Wissenschaftsstandort Hamburg

Die Landeshochschulkonferenz Hamburg (LHK Hamburg) äußert ihre große Sorge um die zukünftige Entwicklung des Wissenschafts- und Hoch­schulstandortes Hamburg. „Wir benötigen jetzt Klarheit und Planungssicherheit, um in den gegebenen Rahmenbedingungen auch der Coronavirus-Pandemie realistische Erwartungen und durch die Hochschulen leistbare Ziele miteinander vereinbaren zu können“, so der LHK-Vorsitzende und Präsident der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), Prof. Dr. Micha Teuscher. „Ein leistungsfähiges Wissenschafts- und Innovationssystem und gut ausgebildete Fachkräfte sind für Hamburgs Zukunft essentiell. Dies kann jedoch mit den vorliegenden Hochschulvereinbarungen für die Jahre 2021-2027 nicht erreicht werden.“

Der Hintergrund: Die Universitäten und Hochschulen in Hamburg haben in den zurückliegenden Jahren trotz der unzureichenden Hochschulfinanzierung mit jährlich nur 0,88 Prozent Budgetsteigerung die sehr erfolgreiche Entwicklung der Wissenschaftsmetropole Hamburg realisieren können, auch im Wettbewerb mit anderen Wissenschaftsstandorten. Im Vertrauen auf eine Verbesserung der finanzpolitischen Rahmenbedingungen in den Hamburger Zukunftsverträgen 2021-2027 haben die Universitäten und Hochschulen das wachsende strukturelle Defizit durch den konsequenten Einsatz von Rücklagen ausgeglichen, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten und auszubauen.

„Um in der aktuellen Situation eine Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit in Studium und Lehre genauso wie in Forschung und Transfer zu vermeiden, ist jedoch vor dem Hintergrund der in Kürze aufge­brauchten Rücklagen aktuell die Kompensation essentieller Finanzdefizite dringend erforderlich. Perspektivisch muss auch ein Ausgleich des strukturellen Defizits der Jahre 2016 bis 2020 in Höhe der Kostenschere in die finanzpolitische Strategie einbezogen werden“, so Teuscher. Der zugesagte Ausgleich von Tarif- und Besoldungssteigerungen sowie Inflation in Höhe von insgesamt bis 1,5 Prozent reichten da bei weitem nicht aus.

Den Hamburger Hochschulen sei dabei bewusst, dass die aus der Coronavirus-Pandemie resultierenden finanzpolitischen Herausforderungen enorm sind. „Zugleich sind wir zuversichtlich, dass im Geiste der bisherigen partnerschaftlichen Zusammenarbeit die nun dringend benötigte Klarheit und Planungssicherheit geschaffen werden kann – gerade in Zeiten der Coronavirus-Pandemie und ihren Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft, in denen eine starke Wissenschaftslandschaft vonnöten ist, um der Freien und Hansestadt Hamburg als ver­lässlicher Partner weiterhin zur Seite zu stehen.

Die Pressemitteilung steht hier zum Download bereit.